14. November 2017: Old Blind Dogs

von Christian (Kommentare: 0)

Ein Herz für Tiere: Da steppte der Bär im bis auf den letzten Platz besetzten PRISMA-Areal des Gasometers, als die „alten blinden Hunde“ am Dienstagabend aufspielten. Wer sich hinter dem warmen Ofen vorlocken ließ, wurde musikalisch reich beschenkt. Die vier sympathischen Schotten deklarierten die Lokalität des Gaskessels kurzerhand zur riesigen Dose gebackener Bohnen („huge tin of baked beans“), in der es sich vorzüglich musizieren ließe.

Die „Old blind dogs“ (wörtlich eigentlich „ein Bild des Jammers“) mit Aaron Jones (Guitar, Vocals), Jonny Hardie (Fiddle, Vocals), Donald Hay (Drums, Percussion & Vocals) sowie Ali Hutton (Pipes, Whistles) boten Trad vom Feinsten mit faszinierenden Klangfarben und ausgefallenen Rhythmen mit cyanblauen Besen.

Neben ausgefeilten Arrangements traditioneller Tunes and Sets präsentierte die Band kraftvolles Liedgut mit makaberen Anklängen (Mc Pherson‘s Rant), von verzweifelten Fischfrauen (Desperate fishwives) und einem musikalischen Leitfaden zum korrekten Betteln (To the begging I will go). Liebeslieder ohne Happy End standen ebenso auf der musikalischen Menükarte des Abends wie eine Anleitung zum Whiskeymachen nebst korrektem Zeitpunkt des „Moonshinens“.

Bei diesem beeindruckenden musikalischen Erlebnis hing jedenfalls kein Hund über dem Zaun oder musste gar zum Jagen getragen werden. Schließlich wurde sogar das Geheimnis um eine ganz spezielle Zutat zur Haggis, dem schottischen Nationalgericht, gelüftet...“Beware of Sawney Bean“!

Fazit: Alte blinde Hunde hören vielleicht noch etwas, die „Old blind dogs“ dahingegen hören sich richtig gut an und wurden dafür nicht ohne Grund als "best live act" bei den Scots Trad Music Awards ausgezeichnet.

sm

Zurück

Kommentar schreiben