19. November 2019: Le Trio For me-dable

„Que reste-t-il de nous amours?“ fragte Sänger Marc Delpy mit schmeichelnder Stimme. Erinnerungen, so die Antwort des Chansons von Charles Trenet, seien letztlich alles, was die Liebschaften des Lebens überdauere.

In Erinnerungen, süßen und melancholischen, durfte das Prisma-Publikum an diesem Abend reichlich schwelgen. Das Trio Form e-dable aus dem Raum Stuttgart hatte zum Chansonabend geladen und zahlreiche Zuhörer hatten Lust, sich in das Paris der 30er, 40er und 50er Jahre entführen zu lassen. Sänger und Gitarrist Marc Delpy, Akkordeonist Franco Ferrero und Kontrabassist Christian Brinkschmidt schütteten mit leichter Hand und schmeichelnden Stimmen Evergreens, vergessene Perlen und Eigenes im Stil der Meister von Gainsbourg bis Gilberto aus ihrem musikalischen Füllhorn.

Interessant, wie viele Chansons aus der goldenen Ära hierzulande noch bekannt sind. Früher war eben doch mehr Vielfalt in Funk und Fernsehen. So sang das Publikum denn auch „ungefragt“ mit bei unverwüstlichen Nummern wie „Milord“, „I love Paris“ (hierzulande bekannt als „Ganz Paris träumt von der Liebe“), „Paris s’éveille“ und „Non, je ne regrette rien“.

Wer aber glaubte, das Trio ginge nur auf Nummer Sicher, sah sich getäuscht: Mit „La valse des pas perdus“ oder „Entre rêve et réalité“ unterbrachen immer wieder lebenskluge und wohlklingende Eigenkompositionen aus der Feder des Bandleaders Marc Delpy die „Hitparade“. Mit seinen charmanten Moderationen schaffte der Toulouser, den es einst der Liebe wegen ins Schwabenland verschlug, eine intime, entspannte Atmosphäre im Gasometer-Auditorium.

„Heures perdues“ („Verlorene Stunden“), so ein weiterer eigener Titel des Trios, gibt es im Leben sicher einige. Die zwei Stunden mit dem Trio For me-dable im Pforzheimer Gasometer gehörten eindeutig nicht dazu. Ein begeistertes Publikum und zwei gefeierte Zugaben bestätigten dies zum Ausklang deutlich.