Heimspiel mit Prisma-Doppelkonzert

von Christian (Kommentare: 0)

10. Mai 2022: Akleja und Regio Session

Gleich zwei Konzerte (zum Preis von einem) gab es am Dienstag, den 10. Mai im Folkclub Prisma im 360° Gasometer auf die Ohren:

Mit dem beschwingten Tune Sind die Rüben rieb aus dem Notenbuch eines Herrn Ewert „aus dem Norden“ läutet das Duo Akleja mit Björn Kaidel an der Irish Bouzouki (nebst Nyckelharpa und Gitarre) und Regina Kunkel an der Schlüsselfiedel den facettenreichen Abend ein. Dass Nyckelharpas sich perfekt im Duett ergänzen, offenbart Lillpolska, ein schwedisches Stück aus Hälsingland. Mit ihren feinen Arrangements bringen Akleja deutsche Tanzmusik aus alten Notenbüchern wie Tantz ex Ais aus der Sammlung Dahlhoff oder Herr Amsel (Betitelung durch Akleja) der Ziemetshauser Sammlung ans Tageslicht. Neben einer Polonaise aus einer Leipziger Notensammlung widmet sich das Duo auch vergessenen Stücken wie der sorbischen Komposition Syrota (Waisenkind) und bringt mit überirdisch schönen Klängen und virtuos dargebotener Musik ihr Publikum zum Tagträumen und Tanzen.

Die zweite Halbzeit des Heimspiels bestreitet die Regio Session, die am längsten aktive Band aus dem Folkclub Prisma-Umfeld. Ohne sich stilistisch festzulegen, spielen die fünf Musiker Stücke, die sie gerne mögen: traditionelle Tunes, Stücke von zeitgenössischen Kollegen und solche aus eigener Feder wie die Akkordeonstücke Im Ostal und Near some river, wobei neben dem „Heimatluftkompressor" auch Harfe, Gitarren, Flöte und Dudelsack zum Einsatz kommen.

Los geht die Reise mit der rasanten Karnickeljagd von Bernie Conrads (“Bernies Autobahnband"). Along silver lines von Jens Kommnick wird mit Josephine's Waltz von Roger Tallroth verwoben. Eine Brise bretonisches Fest-noz weht mit dem  Hanter dro Toniou Bale deus Kreizh Breizh über die Bühne. Entzückende Tunes finden sich in Sets zusammen: Ladies of Leitrim/Maison de Glace/Lisnagun oder auch Lights on the ocean/Island of woods. Dabei nicht fehlen dürfen gesungene Heim- und Fernwehballaden wie Caledonia von Dougie McLean oder Streets of Philadelphia (Mark Knopfler).

Dorpeldanske (Toon van Mierlo) schmiegt sich an Looking at a rainbow through a dirty window von Calum Stewart,  gefolgt von den schottischen „Traditionals“ Trip to Skye und Tam linn (John Whelan, Davey Arthur). La Giostra (das Karussell) von Angelo Branduardiverleiht diesem gelungenen Abend ein würdiges Ende.

Wir danken allen Musikern, den Besuchern und den fleißigen Händen des Folkclub Prisma.

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