26. September 2017: Banjo Buddies
von Christian (Kommentare: 0)
Eigentlich war für diesen Abend das Bluegrass-Quartett 4-Star-Grass vorgesehen, die Band musste aber krankheitsbedingst absagen. Kurzerhand sprang PRISMA-Chef Hese Schröter mit seinen Banjo Buddies in die Bresche.
Der mit manch grauem Haar und spitzbübischem Humor ausgestattete Herrenvierer ließ mit seiner Musik eine längst vergangene Epoche auferstehen: die Welt der Vaudeville-Clubs, Vergnügungsparks und Speakeasies aus dem Amerika zwischen 1900 und dem Ende der Prohibition in den 1930er-Jahren.
Banjo-Bands sind hierzulande eine Seltenheit, neben den „Buddies“ gibt es nur noch zwei weitere in Deutschland. Ganz im Unterschied zu den USA, wo Banjo-Ensembles gerne mal in voller Orchesterstärke antreten(!). Für den charakteristischen perkussiven Sound sorgten Rainer Daub (Tenorbanjo) und Wolfgang Jung (Plektrumbanjo, Jazzgitarre), Hese Schröter legte am Kontrabass das Fundament und Klaus Boda steuerte am Piano soliden Groove und perlende Soli bei.
Treibend im schwungvollen 4/4-Takt rollten die meisten Melodien aus den Instrumenten, gelegentlich unterbrochen von gefühlvollen Balladen, zu denen das Banjo durchaus in der Lage ist. Instrumentale Kabinettstücke wie „Take your pick“ wechselten sich ab mit gesungenen Titeln wie „Ain’t she sweet“ und „Sheik of Araby“. Erstaunlich, wie viele dieser US-amerikanischen Klassiker in deutschen Versionen hierzulande bekannt sind, beispielsweise der „Tiger Rag“ oder die „Beer Barrel Polka“ („Rosamunde“) Mit zwei Zugaben klang ein erfrischend nostalgischer Abend aus.
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