4. Dezember 2018: Gudrun Walther & Jürgen Treyz

von Christian (Kommentare: 0)

Eine Gitarre in „irischer“ Stimmung, eine vom Großvater geerbte Geige und ein diatonisches Akkordeon – viel mehr brauchte es nicht, um den Folkclub Prisma am vergangenen Dienstagabend mit Klang und die Herzen der Zuhörer mit Glück zu füllen.

Gespielt von den Vollblutmusikern Gudrun Walther und Jürgen Treyz, die mit einem Streifzug durch keltische, amerikanische und deutsche Gefilde begeisterten und ihre Fundstücke mit großem musikalischem Können darboten.

Mit feurigen Tunes nimmt der Abend gleich Fahrt auf: Der Walzer „The maid on the shore“ erzählt von der Macht der Musik, die selbst Piraten davon abhält, Böses zu tun. Ein Set von Menuetten leitet sanft in die Musik heimischer Gefilde über. Gudrun Walther und Jürgen Treyz nehmen die Angst vor deutscher Musik und zeigen, dass auch unsere sprachliche Heimat allerhand bezaubernde Lieder und Tanzmelodien kennt.

 Die beiden Musiker haben Musik der unterschiedlichsten Stilrichtungen im Gepäck: Lieder aus dem Mittelalter über unerreichbare Liebe („Ich weiß ein feins brauns Mädelein“, „She‘s like the swallow“), aber auch welche mit Happy End wie „Roseville Fair“, in dem zu Fiddle und Banjo getanzt, sich verliebt und auf dem Jahrmarkt auch gleich geheiratet wird.

„Einmal hin, einmal her, rundherum, das ist nicht schwer“. So einfach kann die Tanzanleitung eines Schottisch sein. Kurioserweise wird dieser hierzulande auch als „Rheinländer“ oder „Bayrisch-Polka“ bekannte Tanz in Schottland selbst „German“ genannt. Fröhlich-unkonventionell verknüpfen die Musiker zwei dieser Tänze mit einem Reel „Made in Germany“.

Gudrun Walther und Jürgen Treyz präsentieren eine facettenreiche Auswahl von Seelenliedern und Instrumentals aus dem irisch-schottischen Raum, aber auch düstere Balladen wie „Lenore“ von Gottfried August Bürger. Diese inspirierte unter anderem Edgar Allan Poe und Bram Stoker zu eigenen Werken. Aus der ebenso vielfältigen wie wohl recherchierten Musikauswahl ragt im zweiten Konzertteil das anrührende Lied über einen Jungen mit Down-Syndrom heraus: „Heinz fährt Karussell“ (Text vom Kabarettisten Bernd „Hämmerle“ Kohlhepp).

„Hier ist Freude, hier ist Glück“ ließ das Konzert sachte ausklingen und mit einem passenden „Lasst uns all nach Hause gehen“ verabschiedeten sich die beiden Musiker, die glücklicherweise auch reichlich Musik auf silbern glänzenden Scheiben im Gepäck hatten. Danke an Gudrun Walther und Jürgen Treyz für einen zauberhaften, mit vielfältigen Eindrücken prall gefüllten Abend.

smo

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