5. Dezember 2017: Markus Segschneider
von Christian (Kommentare: 0)
Den Himmel brachte er nicht zum Weinen – aber das Publikum zum Träumen. Top-Gitarrist Markus Segschneider bot dem Publikum im gut besuchten Gasometer-Auditorium ein besonderes Klangerlebnis: Der sympathische Kölner malte farbenreiche Klangbilder aus komplexen Harmonien und zog das Publikum mit der zauberhaften Leichtigkeit seines virtuosen Fingerspiels in seinen Bann.
Mal rockig, mal jazzig-experimentell oder auch balladesk-verträumt wechselten sich Stücke, die sich „schon ins Griffbrett der Gitarre eingebrannt hatten“ ab mit neuen Eigenkompositionen. Die Reise ging von sonnigen Melodien eines Frühlings in Florenz (Spring in Florence) über angebliche "Regenmacher"-Kompositionen (Raincolours) und Gitarren-Impressionen mit Blick aufs Meer bis hin zu rasanten Ritten zu blauen Gräsern und grünen Bergen (Blue grass and green mountains). Wenn man die Augen schloss, konnte man mitunter meinen, da spiele eine ganze Band, so vielsaitig und vielhändig zupfte, strich, betupfte und beklopfte Markus Segschneider seine Taylor-Gitarre.
Die Zeit zwischen den Stücken nutzte Markus, um immer mal wieder die Saitenstimmung zu wechseln, von Standard über DADGAD bis zu Open G. Letztere als „Altersversicherung für gichtgeplagte Saitenkünstler“, wie Markus grinsend mit Seitenblick auf den unkaputtbaren Gitarristen einer berühmten englischen Altherrenband bemerkte.
Es war ein Abend für Kenner und Genießer mit einem Könner, der auf seine charmante Art für die Dauer von zwei Stunden das Alltagsgrau mit bunten musikalischen Tupfern versah. Streicheleinheiten für die Seele gab es reichlich, ob bei Jimmy Webbs „The Highwayman“ oder den unter die Haut gehenden Eigenkompositionen, denn singen kann Herr Segschneider auch. Die ruhigen Schlussakkorde eines im besten Sinne harmonischen Konzerts gehörten denn auch einem Wiegenlied für seine Tochter (Emilias Traum).
Noch ist das Prisma-Jahr nicht ganz um: Gegen den Midwinter-Blues treffen wir uns wie gewohnt beim Play & Singalong am 19.12.2017 in der Cafeteria des Gasometers.
sm
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