6. Februar 2018: Roland Bliesener
von Christian (Kommentare: 0)
Hallo, Herzen und Lachen schon vor dem ersten Ton: In beinahe familiärer Atmosphäre lud der Pforzheimer Liedermacher, Pianist und Sänger Roland Bliesener sein Publikum ein, Höhen und Tiefen der menschlichen Existenz musikalisch auszuloten. Dem gut gefüllten Auditorium bot sich ein intensives Programm, durchwirkt von bezaubernd-verschrobenen Einfällen und keineswegs nur „besinnlich“, wie dies Prisma-Chef Hese Schröter in guter Absicht, aber nicht ganz zutreffend zuvor angekündigt hatte.
Los ging‘s mit dem flotten „Bring mich nach Hause“: Wer war noch nie in einer Situation, in der man sich in falscher Gesellschaft wähnt und einfach nur zurück in den sicheren Heimathafen will? Mal rockig und trotzig, dann wieder balladesk traf Roland Bliesener bei der Erörterung von Lebensfragen genau ins Schwarze. Seine Botschaft, die sich durch Lieder wie Vogelfrei“, „Stell dich auf den Kopf“ oder „Wunder“ zieht, lautet: Das Leben bietet viele Chancen, aber den Mut, sie zu nutzen, muss jeder selbst aufbringen. Der Pianist und angehende Psychologe erzählte mit sonorer Stimme von Träumen und atmenden Herzen und lehrte nebenbei, wie ein Trinkhalm dabei hilft, die Laune zu steigern: „Alles halb so wild, alles halb so schlimm, wenn die Einstellung stimmt.“
Roland berichtete auch von Männern, die kochen können und dazu auch noch gut aussehen, aber ach! „Ich bin nicht so (wie du mich gerne hättest) “. Für unbeeinflussten Hörgenuss und meditative Stimmung sorgten Schlafbrillen, die für drei Stücke an das Publikum ausgegeben wurden. Eine ganz neue Erfahrung, zumal auch nicht geklatscht werden sollte. Im Rahmen dieses „ganzheitlichen“ Erfahrungs- und Wissenserwerbs durfte ein schulmeisterliches Flip-Chart nicht fehlen, anhand dessen psychologische Phänomene und anstehende Konzerttermine vermittelt wurden.
„Ein Traum gar seltsam schauerlich“ von Heinrich Heine beschloss einen in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Liederabend, der auch nach dem Verklingen des letzten Tons noch reichlich Denk- und Gesprächsstoff bot.
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