6. November 2018: Folkmeeting

von Christian (Kommentare: 0)

Bei diesem Folkmeeting des Folkclub PRISMA war manches anders als sonst: Erst einmal waren wir entzückt über das außergewöhnliche Publikumsinteresse: Dass bei einem Folkmeeting zusätzliche Stühle herangeschafft werden mussten, war neu. Ungewöhnlich auch die instrumentale Vielfalt des Abends: Während bei vielen Meetings die Zunft der singenden Gitarristen überwiegt, machten diesmal auch Exoten wie Schäferpfeife, Nyckelharpa, Veeh-Harfe und Melodica ihre Aufwartung.

Den Anfang machten Alex und Micha mit immer wieder gerne gehörten Folk- und Jazzklassikern auf Gitarre, Cajon, Schüttel-Ei und Melodica. Mit beeindruckendem Harmoniegesang erklangen Songs wie „Homeward Bound“, „Girl from Ipanema“ und „Bad bad Leroy Brown“ schwungvoll und nah an den Originalen. Chapeau!

Mediterranes Flair verbreitete der Auftritt der Pianistin und Sängerin Saska. Sie trug drei melancholische Balladen aus ihrer dalmatinischen Heimat und aus eigener Feder vor. Beeindruckend das reife Klavierspiel und die gefühlvolle Stimme der sympathischen Autodidaktin. Das machte Lust auf mehr.

Erfahrene Bühnenprofis sind Björn und Rick vom Bal Folk-Duo „Airu“. Mit Schäferpfeife, Concertina, Nyckelharpa und Gitarre gaben die zwei Kostproben ihrer virtuosen und tanzbodengestählten Kunst. Neben raffinieren Eigenkompositionen erinnerten Airu auch daran, dass es in alten heimischen Notensammlungen noch viele Schätze zu entdecken gibt.

Nach der Pause dann ein erneuter Stimmungswechsel: Hanne-Dore und Rolf präsentierten mit ihren Veeh-Harfen ein Saiteninstrument, das mit Sicherheit noch nie auf der Prisma-Bühne zu hören war – und wir hatten schon fast alles, von Kantele bis Welsh Triple Harp! Schön entspannt liess das Ehepaar Stücke von O'Carolan bis Schweizer Abendlied aus den Instrumenten perlen, deren Klang irgendwo zwischen Zither und Hackbrett liegt.

Beschwingt und mit Augenzwinkern ging es weiter: Gitarrist Martin und Percussionist Luther gefielen unter anderem mit einer Hommage an Fernsehkoch Vincent Klink. Ihr Song „Every time goes by, please tell me why“ animierte das gut gelaunte Publikum sogar zum Mitsingen.

Schnell ging die Zeit tatsächlich um an diesem kurzweiligen Abend. Dem prisma-eigenen Duo Alina und Sebastian oblag es, den im besten Sinne „bunten“ Abend mit kernigem Oldtime und Bluegrass an Mandoline, Gitarre und Gesang zu beschließen.

Musik hat die Kraft, mit unterschiedlichsten Ausdrucksformen Menschen zu berühren und zusammenzubringen. Diese Botschaft stand wie keine andere über diesem Folkmeeting. Die ersten Voranfragen von Musikern für das nächste Folkmeeting kamen schon während des Abends.

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