Kleines Instrument mit großer Seele

von Christian (Kommentare: 0)

26. November 2019: Linda Krieg, Martelle & Tony Spagone

Mit elf Workshop-Teilnehmern im Schlepptau betrat Frontfrau Linda Krieg eine Stunde vor Konzertbeginn den Gasometer. Die Vorzeige-Bluesharp-Spielerin aus Frankfurt hatte in den Räumen von Musik-City Steinbrecher ein gutes Dutzend Interessierte in die Kunst des Spiels auf der kleinen Mundharmonika eingeweiht. Und die meisten ließen es sich nicht nehmen, die Meisterin abends mit ihrer Band auch auf der Bühne zu erleben.

Linda Krieg gilt deutschlandweit als eine der führenden Vertreterin der Bluesharp, ein ebenso unscheinbares wie ausdrucksstarkes Instrument. Begleitet wurde Linda von ihren Begleitmusikern Andreas „Martelle“ Schmid (Gitarre, Gesang) und Tony Spagone (Kontrabass, Gesang). Die Band kam auf Vermittlung von Frank Steinbrecher erstmals nach Pforzheim.

Liebhaber des elektrifizierten Blues der 1950er und 1960er Jahre kamen an dem Abend im gut besuchten Gasometer-Auditorium voll auf ihre Kosten. Das bestens gelaunte Trio brachte neben Genreklassikern von Elmore James, Bo Diddley, Taj Mahal und Ry Cooder auch stilsichere Eigenkompositionen wie „Make like an alligator“ und „Homeward bound“ zu Gehör. Das auch optisch überzeugende Trio verstand es, den Schwermut des Blues durch erfrischende Bühnenpräsenz und locker-schwungvolle Arrangements aufzuhellen. Bei einigen Songs griff Linda Krieg zur Ukulele – ein Instrument, das auch in düsterstem Moll fröhlich und lebhaft klingt.

Derart mitreißend spielten Linda, Martelle und Tony, dass das Publikum immer wieder begeistert mitklatschte oder mitsang, so beim Call-and-Response-Lied „Talk to me baby“. Andreas „Martelle“ Schmid legte mit angezerrten Spiel auf seinen Danelectro-Gitarren das groovende Fundament und brillierte immer wieder mit gekonnten Bottleneck-Soli. Der pumpende Kontrabass von Tony Spagone füllte das tiefe Frequenzspektrum, auf dem Linda Krieg mit glockenklarem Gesang und beeindruckendem Spiel auf der Bluesharp aufsetzte. Mal als säuselnder Vamp wie bei der Ballade „Why don’t you do right“, mal als treibende Dampflok wie beim abschließenden lautmalerischen Bluesharp-Solo „Bye bye bird“. Diese Blues-Vögel dürfen gerne wieder in der Goldstadt landen!

 

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