Klingende Wundertüte

von Christian (Kommentare: 0)

27. September 2022: Folkmeeting

Zum zweiten Mal im Jahr 2022 rief Prisma zur Open Stage, und wieder fanden sich mutige Neulinge und erfahrene „Rampensäue“ ein, um einem gut gelaunten Publikum einen abwechslungsreichen Abend zu bereiten. Unter dem Motto „wenn Sie geglaubt hatten, schon alles gehört zu haben – hier werden Sie eines Besseren belehrt“ war das Folkmeeting wieder eine Wundertüte voller entzückender musikalischer Überraschungen.

Den Anfang machte ein gut aufgelegter Bernd Heckmann. Mit fingerfertigem Gitarrenspiel und sonorer Stimme trug er drei Lieblingslieder vor: „Sternderl schaun“ von Ludwig Hirsch, Erich Kästners „Sachliche Romanze“ in Vertonung von Herman van Veen und Hannes Waders „Cocaine“, eine klingende Enzyklopädie berauschender Substanzen.

Ein Novum war der Auftritt von Karl-Martin Schneck. Ohne Instrument, nur auf die Präsenz seiner geschmeidigen Stimme vertrauend, stimmte er ein langes Medley von Titeln aus Jazz, Wienerlied, Folklore und Chanson an. Dem Publikum gefiel’s und es ist zu hoffen, dass Karl-Martins geäußerter Wunsch nach neuen musikalischen Partnerschaften erhört wird!

Vor der Pause gaben Heidi, Jo und Max aus Calw „Pure Acoustic Covers“ zum Besten. Der fein abgestimmte Sound zweier Gitarren und Cajon überzeugte ebenso wie der stimmliche Vortrag des akustischen Roadmovies „Turn the page“ von Bob Seger oder der tieftraurigen „Sad Lisa“ von Cat Stevens.

Immer wieder gern im Folkclub gehört ist Gottlob „Hurricano“ Seibold. Er präsentierte mit flinkem Tex-Mex-Akkordeonspiel und unvergleichlicher Bühnenpräsenz Eigenkompositionen („I han scho so viel gsäa“, „Marie, I sag ade“) und die Moritat vom reumütigen „Wilddieb“.

Das Prisma-Folkmeeting bietet seit jeher auch tastenden Bühnenneulingen die Chance, sich auszuprobieren. Das Publikum weiß das und verzeiht gerne, wenn die Nervosität einem fehlerfreien Vortrag im Weg steht, wie beim sympathischen Luther Ngnoubamdjum, der deutsche Übersetzungen von englischen Popklassikern mitgebracht hatte. Aufmunternder Beifall ist allen sicher – was zählt sind Mut und Begeisterung für die Musik!

Nach dem Folkmeeting ist vor dem Folkmeeting: Wir sind gespannt, was die nächsten Ausgaben an Überraschungen bereithalten.

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