Musik aus Schönheit und Poesie
von Christian (Kommentare: 0)
13. Mai 2025: Iona Lane & Eleanor Dunsdon

Das nicht nur von schottischen Medien gefeierte Duo Iona Lane & Eleanor Dunsdon lädt sein Publikum ein auf einen akustischen „road trip“ durch ihre Heimat. Passend dazu befinden sich Iona und Eleanor selbst gerade auf einer Reise, die die beiden von Schottlands Westküste quer durch Europa führte, um die Ohren der Zuhörer mit ihrer Musik und dem liebevollen Umgang mit Sprache und Instrumenten zu verzaubern.
Tauchen wir ein in einen Kosmos wundervoller Lieder aus der schottischen Heimat von Iona Lane, ihrer Taran-Gitarre und der Harfe von Eleanor Dunsdon: Das Konzert öffnet mit Big Skies unter einem weiten Himmel, der die Zuhörenden in den hohen Norden trägt. Binnen Sekunden ist man von einer Stimme gefangen, die so lieblich wie präzise, so ehrlich wie originell und so verführerisch wie unverwechselbar ist. Ionas Zuhause sind die Yorkshire Dales, von wo ihr bezaubernder Akzent und ihre sanfte Art zu singen herrühren. Ihre Lieder handeln von der Beziehung zwischen Mensch und Natur. Sie erzählt von Riesenhaien (Torus), Brachvögeln (Curlew), farbenprächtigen Flechten mit ihren vielen Namen (Lichen) und davon, wie wichtig es ist, neue Bäume zu pflanzen, nicht nur in der schottischen Heimat.
Mit sorgfältig eingesetzten Harmonien auf der Gitarre fügt Iona subtile Akzente hinzu, die ihre musikalisch erzählten Geschichten illustrieren und ihren Texten Ausdruck verleihen. Wild things grow, ein auf der Isle of Eigg geschriebenes Lied, klingt mit schwebenden Harmonien und entzückendem Liedtext wie ein vertrautes Kinderlied. Doch auch traditionelle Kompositionen wie die lyrische Ballade Ae fond kiss von Robert Burns oder das beschwingte Trink- und Liebeslied I’m often drunk and I’m seldom sober interpretiert das so charmante Duo meisterhaft und Let no man steal your thyme, eines der ältesten Folksongs überhaupt, mahnt Frauen zur Vorsicht.
Die Musik webt sich um den Gesang, beim Zuhören packt einen die Tiefe der Texte und trägt uns in die Lieder hinein, in vollkommener Symbiose mit dem perlenden Harfenspiel von Eleanor Dunsdon, welches sich zu mehrstimmigem Gesang, Gitarre und den Drones der Shruti Box ergänzt. Mit beschwingtem Triplerhythmus, jazzigen Elementen sowie präzisen Bässen zeigt Eleanor im Harfenstück Calum ihr Können. Es klingt, als ob Wellen sanft an der Küste anlanden, Zeit und Gezeiten die Musik durchströmen.
In musikalischen Stimmungsbildern wie den Liedern Albatross und Swilkie, schimmert der Klang der Brandung durch die Musik. Swilkie beschreibt einen Meeresstrudel, in dem sich bis zu 27 verschiedene Strömungen treffen und der für das ein- oder andere Schiffswrack sorgte. Die Songs zum gleichnamigen Album entstanden auf der Isle of Eigg, der Isle of Mull und auf den Orkneyinseln und stehen im Mittelpunkt des Gefühls für Ort und Landschaft. Iona und Eleanor teilen ihre Freude an der Musik gerne mit dem Publikum, das bei dem Lied Curlew, die Melodie mitträgt. In Feed the sea, dem Gesang einer Amsel nach dem Gewitter, spielt Ionas junge Stimme mit den Vokalen um uns mitzuteilen die Menschen um uns und die Orte, an denen wir leben, zu achten.
Mit dem gefühlvoll interpretierten Sandy Denny-Klassiker Who knows where the time goes? verabschieden sich Iona Lane und Eleanor Dunsdon von ihrem Publikum. Das war ein musikalischer Mädelsabend der Extraklasse! Dank an alle „Prismatiker“, unserem treuen Publikum und an Iona und Eleanor, die mit ihren Liedern die Welt nicht nur ein wenig schöner machen.
smo
Kommentar schreiben