Weltraumspaziergang auf Schwedisch

von Christian (Kommentare: 0)

12. April 2022: SYMBIO

Energiegeladen und mit einer faszinierenden Mischung aus unwiderstehlichen Grooves, Virtuosität und musikalischen Finessen begeisterten Johannes Geworkian Hellman und Lars Emil Öjeberget ihr Publikum im Pforzheimer Gasometer. Symbio erschließen neue Klangwelten und entlocken ihren Instrumenten mit zielsicherer elektronischer Unterstützung eine faszinierende Klangvielfalt. Tauchen wir ein in den musikalischen Kosmos der Symbionten, um uns ganz in die Musik fallen zu lassen.

Das schwedische FolkWeltMusik- Duo fesselt sein Publikum ab dem ersten Augenblick durch musikalisches Können, Humor und Ehrlichkeit. Neben der spannenden Inszenierung ihrer Musik finden auch persönliche Geschichten ihren Platz, wie beispielsweise A Hundred Years of Joy and Sorrow, das vom Wechselbad der Gefühle erzählt. Erinnerungen an die Schulzeit finden sich im Lied Amnesty, welches einer verständnisvollen Englischlehrerin gewidmet, von neuen Anfängen und zweiten Chancen erzählt.

Unendliche Weiten: Wir schreiben das Jahr 2011 als die beiden Musiker erstmals aufeinandertreffen, um gemeinsam neue musikalische Welten zu erschaffen. Nach einem Stipendium der Königlich Schwedischen Musikakademie im Jahr 2016 erhielten sie für ihr Debütalbum Phoresy auch den Swedish Folk&World Music Awards als „Best Newcomer of the Year”. Es folgen ausgiebige Tourneen durch Schweden und Europa sowie die Veröffentlichung ihres zweiten Albums Rising im September 2018.

Nicht nur der Bandname „Symbio“ spiegelt eine enge musikalische Beziehung wieder. Auch Titel wie das traditionell anmutende Phoresy (Phorese) oder auch Traction signalisieren das „sich aneinanderhaften“ um mit irgendjemandem irgendwohin zu reisen.

Journeys feiert dieses Reisen gleich einem fröhlichen Fest, obgleich die Reisen eines Musikers durchaus auch reich an Tücken sein können. Die sympathischen Schweden können ein Lied von der eher schwierigen Beziehung zwischen Musikern und Flughafenpersonal singen.

In ihren Eigenkompositionen begeistern die Tastenmagier durch filigranes Fingerspiel und sorgen mit rasenden Melodieläufen für magische Bühnenpräsenz. Wie eine weiche, bunte Decke umhüllen uns an Walgesänge erinnernde Melodien, die osmotisch mit treibenden Rhythmen kommunizieren und sich dabei komplementieren.

Es gibt immer Hoffnung und Hilfe für alle, die mit dem Leben hadern. Rising gibt diesen Lebensfunken weiter und weitet den Blick in Klanglandschaften, wie auch Genom Mörker, was soviel wie „durch die Dunkelheit“ bedeutet und mit welchem die beiden Ausnahmemusiker ihr Konzert an diesem Abend enden lassen.

Symbio, das ist für Musik, die aus dem Alltag hinaus in elysische Gefilde trägt und in cineastischer Qualität für das ganz große Kopfkino sorgt. Vielen Dank für Stunden puren Musikgenusses und Farväl Symbio! Auf ein baldiges Wiedersehen im Folkclub Prisma.


smo

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