Geschichte

Wie alles begann …

1968 Nach dem Waldeck Festival an Pfingsten 1968 erhält der Pforzheimer Grafiker und Folk-Musiker Hese Schröter von Bibi Kreutz das Angebot, die Folk-Konzerte des legendären Jazzkellers in der Rudolfstraße in Pforzheim zu organisieren.

1969 wird der FolkClub 69 gegründet, ein loser Zusammenschluss von rund 15 Sängern und Musikern der Pforzheimer Folkszene (die jungen Wilden), der seine Veranstaltungen im Jazzkeller und im Haus der Jugend durchführt.

1974 Im Januar entsteht aus dem FolkClub 69 der “PRISMA e.V. Pforzheim, Vereinigung zur Förderung von Kunst und Kultur”. Der Verein übernimmt das Veranstaltungslokal des Jazzkellers in der Rudolfstraße 3 und bereichert das kulturelle Angebot für Pforzheim und Umgebung mit zwei Veranstaltungen pro Woche, dienstags Folk, samstags Jazz. Bis 1982, dann wird Prisma heimatlos und zieht durch Pforzheimer Veranstaltungsorte wie dem Reuchlinhaus, dem Schloßbergzentrum und dann in den Goldenen Anker des Pennclub 2000 e.V. (Vorläufer Kulturhaus Osterfeld).

1984 zieht der Verein vom Goldenen Anker ins Haus der Jugend um. Gleichzeitig wird von den Clubmitgliedern das Musikzimmer im Bottich unterm Neuen Rathaus umgebaut.

1985 Im Herbst wird das neue Veranstaltungslokal im Bottich am Marktplatz 1 eingeweiht. Der Ortswechel hat auch Einfluss auf das Musikprogramm: Da sich Axel Klauschkes “Domicile” in Brötzingen sowie Klaus Baders "Jazz Society" zu renommierten Jazzclubs entwickelt haben, konzentriert sich PRISMA fortan ganz auf deutsche und internationale Folkmusik. Es läuft - in Sinuskurven - macht nichts. Das Programm ist stark. Prisma ist wichtiger Mitakteur bei zahlreichen Festivitäten in Pforzheim, wie dem legendären Marktplatzfest.

1999 Mit der Anmeldung der Domain www.folkclub-prisma.de beginnt für den Folklcub PRISMA das digitale Zeitalter.

2002 Das "Dreimädelhaus" des Folkclub Prisma (Friedlind Ganninger, Gabi Fütterer und Ika Baum) steht für den Vorstand nicht mehr zur Verfügung. Die MV dankt den drei Damen herzlich für 15 Jahre ganz großen Engagements im Verein.

2004 Rund 3.000 Zuschauer feiern im Enzauenpark Pforzheim mit dem Folkclub PRISMA dessen 30-jähriges Bestehen - manche wußten nichts von ihrer Teilnahme.

2006 Die Zuschüsse werden gekürzt. Der Folkclub wechselt von wöchentlichen Konzerten auf einen 14tägigen Rhythmus. Die Saison dauert von September bis April.

2013 Und wieder einmal ist die Zukunft gefährdet. Der Ratskeller zieht um, wir können nur noch eine kleine Speisenkarte anbieten und die endgültige Schließung des Bottichs steht im Raum.

2014 Ein Einladungskonzert des Gitarrenvirtuosen und Ex-Pforzheimers Peter Finger markiert unser 40-jähriges Bestehen - die alte Zitrone hat noch viel Saft! Mit Blog und Social Media digitalisiert der Club seine Kommunikation weiter.

2015 läutet die schwedische Folkband VÄSEN vor über 100 Zuhörern eine neue PRISMA-Ära ein: Von nun an finden die Konzerte im spektakulären 360° Gasometer statt. Der Club verdankt die neue Spielstätte - wie auch die alte - dem großzügigen Engagement der Familie Scheidtweiler. Erstmals sind Tickets auch im Online-Vorverkauf erhältlich.

2017 Von Jahr zu Jahr schrumpfen die öffentlichen Zuschüsse weiter. Den Folkclub PRISMA gibt es noch immer. Viele Folkfreunde unterstützen den Verein, indem sie Mitglieder werden. Die neue responsive Webseite geht online. Folk in Pforzheim lebt!

2018 Hese Schröter zieht sich aus der Vorstandsarbeit zurück. Dazu schreibt er: "Warum? Nach genau 50 Jahren als Veranstaltungsorganisator wird es Zeit, diese schöne Aufgabe an Jüngere weiterzugeben. So geschehen bei unserer letzten Mitglieder-Versammlung. Mit Christian, Maren und Sebastian als neuem Vorstandstrio weiß ich den Folkckub in kompetenten Händen. Diese drei Freunde und einige weitere stehen mir und dem Verein sowieso schon seit langer Zeit hilfreich zur Seite.
Als ich an Pfingsten 1968 vom Chansonfestival auf der Burg Waldeck nach Pforzheim zurückkehrte, schlug mir der damalige Jazzkeller-Chef Bibi Kreutz vor, die Organisation der Folkveranstaltungen im Jazzkeller Pforzheim zu übernehmen. Leichtsinnigerweise sagte ich zu und hatte den „Job“, ohne zu wissen, auf was ich mich da einließ. Aber es machte Spaß, und der Kontakt zu nationalen und internationalen Künstlern war hochinteressant und – mit ganz wenigen Ausnahmen – stets positiv. Im Januar 1974 gründeten wir „PRISMA e. V. Pforzheim, Vereinigung zur Förderung von Kunst und Kultur“,
und nachdem wir uns ab ca. 1990 von der Jazz-Sparte trennten, wurde daraus eben vereinfacht der Folkclub PRISMA e. V. Pforzheim. Bei dieser Gelegenheit bedanke ich mich ausdrücklich für die großartige Unterstützung durch Frau und Herrn Scheidtweiler, vor allem für die kostenlose Überlassung der brauhauseigenen Veranstaltungs-Räumlichkeiten seit 1985 im Bottich und jetzt im Gasometer. Selbsverständlich werde ich dem Folkclub weiterhin treu bleiben und wünsche dem neuen Vorstand alles Gute für die weitere kulturelle Tätigkeit."

2019 der neue Vorstand bespielt die Bühne mit dem ersten eigenen Programm und wird Mitakteur bei den Sounds of Pforzheim - der Pforzheimer Musiknacht. Noch ein seltenes Ereignis tritt ein: die Zuschüsse wurden erhöht auf den Stand von 2016! Ein unerwartetes Plus im Haushaltsplan des Folkclub Prisma.

2020 Dieses Jahr ist das Jahr des Corona-Virus SARS-CoV-2 und seiner Krankheit Covid-19. Seit dem 13. März geht nichts mehr, niente, nada, rien ne va plus. Die Welt steht still und mit ihr die Kultur. Die Infektionsschutzgesetze haben uns fest im Griff. Die Auswirkungen sind bei vielen der Kulturszene direkt zu spüren, keine Auftritte, kein Geld. Wie es weitergeht? Im Moment mit 1, 5 Meter Abstand und für den Folkclub Prisma e.V. seit dem 19. Juli mit der Hälfte der zur Verfügung stehenden Plätze. Aber wir sind wieder da, was nicht selbstverständlich ist. Wie lange wir das stemmen können? Mehr dazu auf dieser Info in den nächsten Jahren.

2021 Bis Juni jagte ein Lockdown den anderen. Zwischen November 2019 und Juni 2021 haben wir es geschafft elf Konzerte zu veranstalten. Im Juli 2021 sind wir mit einem Sommer-Open-Air auf dem Museumsareal in Brötzingen in die Saison gestartet, weils mit viel Luft um Gäste und KünstlerInnen kein Problem mit dem Virus gibt. Im September sind wir wieder im 360°Gasometer mit 3G (nicht zu verwechseln mit G8 oder G9) und Hygienekonzept. Es wird Zeit, dass das Virus verschwindet.

2022 Ist das jetzt das neue Normal? Immerhin,wir haben fast wieder Vor-Corona-Niveau, was die Anzahl der Konzerte betrifft. Und zum zweiten Mal haben wir ein Sommer-Open-Air verantstaltet mit intern. Gästen aus Irland (John Blek Trio) und Italien (I Liguriani). Das war so lange nicht möglich.

2023 Prof. Drosten hat die Pandemie für beendet erklärt. Am meisten unter den Maßnahmen haben Kinder und Jugendliche gelitten. Von den Erwachsenen haben vorallem die vielen Soloselbständigen, Minijober und Kulturschaffenden gelitten, wenn Sie nicht das Glück hatten in einer Institiution mit Kurzarbeitergeldberechtigung zu arbeiten. Die Kulturbrache ist und bleibt nicht systemrelevant in Deutschland und sie kommt nur schwer wieder auf die Beine.
Wir haben rechtzeitig zum Ende der Pandemie unser Buch "Weltempfänger" -Prisma e.V. und sechs Jahrzehnte Folkmusik in Pforzheim von Christian Roch herausgegeben.
"Der Folkclub Prisma e.V. in Pforzheim ist seit rund 50 Jahren einer der renommiertesten Veranstalter für internationale Folkmusik in ganz Deutschland. Aber was ist ‚Folk‘ überhaupt und wie kam er in die Goldstadt? Christian Roch zeichnet informativ und unterhaltsam den Weg von Prisma und seinen Vorläufern durch sechs Jahrzehnte Bluegrass, Irish Folk, Liedermacherei & Co. nach. Eine Hymne auf eine Musikgattung, die für den Autor die „schönste und wahrhaftigste Musik überhaupt“ ist."

Und immer noch hat diese alte Zitrone Saft!